Mein Weg zum Kind

Bis August 2021 haben wir mit der Kupferspirale verhütet. Ich habe mich 3 Jahre zuvor dazu entschieden auf eine nicht-hormonelle Verhütungsmethoden umzusteigen. Ich hatte in den vergangenen knapp 20 Jahren diverse hormonelle Methoden ausprobiert und auch sehr gut vertragen aber die Folgen für den Körper gibt es eben leider. Darauf gehe ich hier nicht weiter ein, da ich keinen medizinischen Background habe.

Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich rasch schwanger werden würde. Ich war geradezu ungeduldig.

All die Jahre zuvor war mein Standpunkt, dass ich auch ohne Kinder glücklich wäre. Das wäre auch bestimmt so gewesen, aber wenn man dann in die Planung geht, steigt eben auch die Neugier und die Vorfreude. Ein bisschen wie mit Weihnachten, oder? Ich habe mich bereits ein paar Monate zuvor mit meinem Zyklus befasst. Ich habe meine Regelblutungen mittels App erfasst und in intensiv in meinen Körper hineingespürt. Jeder Bauchkrampf, jede Stimmungsschwankung etc. habe ich registriert und notiert. Ich habe in dieser Zeit mehr über meinen Körper und meinen Zyklus gelernt, als die langen 20 Jahre davor. Ich hatte davor gelinde gesagt keine Ahnung von meinem weiblichen Körper. Ich hatte ja auch nie irgendwelche Probleme, durch die Hormone war bei mir ja auch immer alles in Ordnung. Ich hatte niemals weder Hautprobleme noch Stimmungsschwankungen.

Wir haben im Sommer 2021 auch sofort losgelegt und waren aufgeregt, wie lange mein Körper nach 20 Jahren Verhütung wohl braucht, bis er empfängnisbereit ist. Als ich im September/Oktober 2021 noch nicht schwanger war, wurde ich bereits etwas ungehalten. Wenn ich heute daran zurückdenke muss ich schmunzeln. Ich hatte RIIESIGE (und wohl auch unrealistische) Erwartungen. Zu dieser Zeit habe ich mir den Zykluscomputer von Persona gekauft (Meines Wissens gibt es dieses Produkt nicht mehr). Frau pinkelt dabei über Monate jeden Morgen auf einen Teststreifen, der dann im Computer ausgewertet wird. Das Gerät misst die Hormone im Urin und meldet „fruchtbare“ und „unfruchtbare“ Tage. Um die „fruchtbaren“ Tage herum haben wir dann unsere Schäferstündchen geplant. Klingt schrecklich unromantisch und war es auch ein bisschen. Aber das war nunmal so. Auch während dieser „Testzeit“ habe ich wieder sehr viel über meinen Körper gelernt.

Ende November 2021 war es soweit. Ein Frühtest von Clearblue hat angezeigt dass ich schwanger bin. Die Freude war riesig und ich glaube ich habe am selben Tag einen Termin bei meiner Frauenärztin gemacht. Normalerweise geht man da ca. in der 6-8 Woche hin. Ich war also seeehr früh dran. Beim ersten Untersuch war alles in Ordnung und die Ärztin bestätigte die Schwangerschaft. Ich habe einen Mutterpass und eine Felicitas-Kiste mit Geschenken und Produktproben von ihr bekommen und war super happy.

Der Rückschlag

Ende November 2021 war es soweit. Ein Frühtest von Clearblue hat angezeigt dass ich schwanger bin. Die Freude war riesig und ich glaube ich habe am selben Tag einen Termin bei meiner Frauenärztin gemacht. Normalerweise geht man da ca. in der 6-8 Woche hin. Ich war also seeehr früh dran. Beim ersten Untersuch war alles in Ordnung und die Ärztin bestätigte die Schwangerschaft. Ich habe einen Mutterpass und eine Felicitas-Kiste von ihr bekommen und war super happy.

Da ich erst am Anfang der Schwangerschaft stand, musste ich zum Glück weder Medikamente einnehmen noch mir die Gebärmutter ausschaben lassen. Der Fötus war ja schon weg. Weihnachten 2021 war traurig für mich aber wir haben beschlossen an allen Familienfeiern teilzunehmen um uns abzulenken.

Anfang Januar 2022 hatte ich einen Kontrolltermin bei der Frauenärztin. Es musste kontrolliert werden, ob die Schwangerschaftshormone aus meinem Körper alle weg waren. Das war der Fall. Zurück zu Hause habe ich meinen Mutterpass ganz nach hinten in den Schrank gelegt.

Der weibliche Körper ist ein Wunder

Ich bin eine Pragmatikerin. War ich schon immer und das ist in vielen Lebenslagen ein Segen. Die Frauenärztin hat mich bei der Kontrolle mit Samthandschuhen angefasst und gemeint, dass ich mir Zeit lassen solle. Ich meinte dann nur, dass es Zeit sei, wieder aufs Pferd zu kommen. Sie hat herzhaft gelacht und mir attestiert, dass das eine tolle Einstellung sei und sie nichts dagegen einwenden könne. Darum ging es dann auch bald wieder los mit den Teststreifen und meinem Zykluscomputer. Ich konnte es kaum fassen als der Computer Anfang Februar 2022 anzeigte, dass ich gerade schwanger werden könnte. Nur 1 Monat nach meiner Fehlgeburt! Wie bitte? Der weibliche Körper ist einfach der Wahnsinn!

Und so kam es, dass wir wieder „Zeit zu Zweit“ genossen haben und Mitte Februar hatte ich bereits wieder einen positiven Schwangerschaftstest. Der steht seither in meinem Spiegelschrank. Igitt?? Nein, für mich nicht. Er ist mir das Teuerste was da in dem Schrank rumsteht.

Um jetzt noch den Bogen zu schlagen komme ich auf meine Aussage vom Anfang des Artikels zurück. „Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich rasch schwanger werden würde.“ So war es! 6 Monate nach Entfernung der Kupferspirale war es bei uns soweit. In meinem Alter (zu dem Zeitpunkt war ich schon 40) eine sehr kurze Zeit. Auch wenn es sich, als ich da drinsteckte, schrecklich lange angefühlt hat.

Bei uns gab‘s ein Happy End. Wir sind sehr glücklich und wissen zu schätzen was uns da geschenkt wurde. Wir nehmen das nicht für selbstverständlich. Immerhin kennen wir viele Paare die vergeblich probieren oder probiert haben schwanger zu werden.

Wie bist du schwanger geworden? War es leicht, oder hast/hattest du Probleme schwanger zu werden? Erzähl mir gerne davon.

Und was meinst du?

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